siehe auch: Figurenbrut und Marcofinkenstein.de
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Ich krieg's nicht auf die Reihe...
deswegen muss ich es aufschreiben...

1. "Das Leben"...

a) Immernoch übt das "ganz normale Leben" manchmal einen fast unwiderstehlichen Reiz auf mich aus. Da ist sogar tiefe Sehnsucht. Allerdings gilt dies nur, wenn ich mir es als ein "Leben an der Sonnenseite" vorstelle. Ein Leben voller Möglichkeiten, ein Leben voller Abwechslung und Bewegung. Ein Leben mit dem Luxus des Reisens, durch das die Welt zu einer Art "Unterhaltungsprogramm für die Seele" wird. Eindrücke, die es zu kosten und schmecken gibt, in den unterschiedlichsten Geschmacksvarianten...

So ein Leben erschiene mir immernoch erstrebenswert und dieses Empfinden stammt, wie gesagt, aus einer gewissen Tiefe meines Wesens. Die Sehnsucht ist hier zu tief, um künstlich zu sein oder allein auf temporärer Begeisterung zu beruhen, womit ja meistens auch eine gewisse Ungeduld einhergeht. Da ist eben keine Ungeduld, kein hektisches Greifen Wollen, nur ein tiefes Wissen, dass dies doch in der Tat ein schönes Leben wäre...
(und doch gibt es Zweifel: nämlich bezüglich der Dauer. Wie lange würde mich so ein Leben an der Sonnenseite wirklich befriedigen?)

b) Doch weg von der reinen Konsumorientierung. Der Reiz des Lebens, der mich vorhin gerade wieder mehr oder weniger gepackt hatte, besteht in noch mehr. Er besteht auch in dem bloßen Gefallen daran, ein normaler Mensch zu sein. Ein Mensch, der zwar eine gewisse Tiefe in seinem Erleben um keinen Preis entbehren kann, aber trotzdem mit dem Erfahrungsspektrum dieser dreidimensionalen, materiellen Welt durchaus zufrieden ist. Man ist ein Mensch und damit hat es sich. Man ist in einem Körper und muss sich mehr oder weniger direkt auch mit dem Lebenskampf abgeben. Er ist ja in der heutigen Zeit nicht mehr wirklich so stark präsent wie noch vor 200 Jahren. Streckenweise ist das Leben hier sogar für jeden, der es darauf anlegt, umsonst.
Aber wie auch immer: Man akzeptiert, was ist, und gibt sein Bestes.
Es gibt viel zu tun, viel zu arbeiten, auch viel Spaß zu haben, und das ist schön. Man wird schon irgend etwas auf die Beine stellen, irgend ein Projekt reißen, was Lustiges veranstalten, etwas erschaffen. Dafür ist das Leben da, nur keine Zurückhaltung! ...
Auch hier ist allerdings etwas "Sonne" wichtig, d.h. günstige Umstände. Wenn einem ab und zu etwas Gegenwind ins Gesicht bläßt, kann man das ja akzeptieren, im Großen und Ganzen möge es aber bitte recht milde und freundlich zugehen. Die Pläne mögen überwiegend aufgehen.


Gut...
diese beiden Aspekte zusammengenommen, freue ich mich auf mein restliches Leben.

Und doch: Da ist noch eine weitere Schicht meines Wesens, die eine noch größere Gültigkeit als die "Tiefen meines Ichs" hat. Sie trägt das Kennzeichen des Absoluten und damit auch der Schönheit des Absoluten. Und diese Schicht sagt, dass es etwas noch Höheres gibt als ein nach allen Regeln der Kunst erfülltes Leben zu führen...
etwas noch viel Schöneres...

Und genau diese Ebene läßt alle Sehnsucht und Freude am Leben nicht zum Zuge kommen.

Ich muss das endlich für mich entscheiden.
Will ich das Absolute oder "das ganz normale Leben nach allen Regeln der Kunst"?

Beides gleichzeitig ist aus einem bestimmten Grund nicht möglich.

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